Osterferien 2022: Die Umstände sind alles andere als einfach, aber wir haben ein paar Tage frei und neben der fertigen Planung für eine Kurzwanderung in der Sierra de Cazorla die Möglichkeit, weit aus Berlin rauszukommen und unterwegs zu sein – perfekt.
SIERRA DE CAZORLA
Anreise: Flug Berlin nach Madrid. Ankunft um Mitternacht. Daher eine Übernachtung in einem nahen Hotel. Am nächsten Tag vom Flughafen Madrid mit dem Mietwagen am Decathlon vorbei, um eine Gaskartusche zu kaufen, die wir auf den Wanderetappen brauchen werden. Einkehrmöglichkeiten wird es nur sehr wenige geben. Ziel: Cazorla – ein bezaubernder kleiner Ort am Rand der Sierra. Übernachtung: Hotel Puerta de Cazorla.

Etappe 1: Cazorla zum Camping Puente de las Herras (6 Std. / 23,8 km)
Am nächsten Morgen früh los mit dem Ziel Camping Puente de las Herras. Den Mietwagen lassen wir auf einem Parkplatz in La Iruela stehen, um ihn nach den Wanderetappen dort hoffentlich wiederzufinden (soll klappen).


Es sind etliche Höhenmeter bis zum Collado de Gilillo – Belohnung mit einer schönen Snackpause. Wird noch besser – auf dem Weg liegt ein Hotel mit einer großen Terrasse. Wir lassen es uns gut gehen. Nicht weit weg vom Hotel kann man einen Blick werfen in eins der Refugios. Warum dieses so dicht am Hotel steht, ein bisschen merkwürdig. Aber ausgestattet sind sie alle ähnlich mit einem Holzetagenbett. Der Tisch ist so klappbar, dass auf der Fläche auch 2 Personen (plus) schlafen können.


Wir wollen zum Zeltplatz weiter. Es bleiben ein paar Stunden Wanderzeit. Leider verliere ich meine Lieblingswanderjacke, die ich mir (zu) locker um die Hüften geknotet hatte und muss bei ziemlich heißen Temperaturen 6 km dranhängen. Der Zeltplatz liegt an einem kleinen Bach und bietet alle Annehmlichkeiten. Routenplanung für Etappe 1 hier: https://www.komoot.de/tour/744960755
Etappe 2: Camping Puente de las Herras zum Refugio Rambla Seca (7 Std. 25 / 31,3 km)
Wir haben eine lange Etappe vor uns. Es ging von der Planung her einfach nicht anders. Die Wettervorhersage ist sehr schlecht. Gerne würden wir in einem Refugio unterkommen. Anders als auf der ersten Etappe, die mit dem Anstieg recht urig war und abwechslungsreich, gehen wir jetzt größtenteils auf Ziehwegen.



An der Refugio de Acero überlegen wir, ob wir hier schon bleiben sollen und entscheiden uns fürs Weiterlaufen. Gut. Die Refugio Rambla Seca ist offen. Wir können es uns gemütlich machen und warten gespannt, ob noch weitere Wanderer kommen. Allerdings sind uns auf dieser Etappe nur ein Wanderer und ein Trail Runner begegnet. Einsame Ecke … Routenplanung für Etappe 2 hier: https://www.komoot.de/tour/735346967


Etappe 3: Refugio Rambla Seca über Hochebene zum Refugio Campo del Espino (2 Std. 58 / 13,9 km)
Nach einer schönen trockenen und „einsamen“ Refugionacht (keine weiteren Wanderer kehrten ein), radelt beim morgendlichen Start ein netter spanischer Bikepacker an der Hütte vorbei. Unserem Sohn schenkt er Brot und einen Müsliriegel, als er unseren Miniproviant sieht und erzählt von der Nacht in der Refugio de Acero – er hat außerhalb vom Refugio sein Zelt aufgebaut, als eine große Gruppe Spanier aus dem Süden spätabends in das Refugio einfiel …
Wir wollen zu einem weiteren Refugio über eine schöne Hochebene und unser Youngster startet mit den Worten: „Was ist heute das Highlight zum Abendessen? Tütensuppe oder Tütensuppe?“
Das Highlight neben dem Wandern durch die schöne Hochebene und die relativ kurze Etappe ist natürlich Tütensuppe und … eine Bikepackertruppe von 17 munteren Spaniern hält am Refugio Campo del Espino, in dem wir unsere Schlafsäcke ausgebreitet haben und schnattert mit uns, zeigt uns auch Bilder von der 10 cm Schneedecke, die es hier vor einer Woche noch gab (brrrrr) und fährt weiter …



Routenplanung für Etappe 3 hier: https://www.komoot.de/tour/736168455
Etappe 4: Refugio Campo del Espino zum Campingplatz Llanos de Arance (5 Std. / 21,9 km)



Wir verlassen die Sierra – am Ende der Etappe gehen uns auf dem Campingplatz im kleinen, gemütlichen Restaurant beim Blick auf die Speisekarte die Augen über. Wir schmausen fast zwei Stunden, genießen viele leckere Speisen und Getränke und können ein Taxi organisieren, das uns zurück nach Cazorla bzw. La Iruela bringt, wo unser Mietwagen steht. Die Taxifahrerin nutzt die Fahrzeit, um viele unserer Fragen zu beantworten, die sich auf den vier Etappen angesammelt haben. Eine weitere nette Bekanntschaft.
Routenplanung für Etappe 4 hier: https://www.komoot.de/tour/736168821
CASA ALTA
Aufgrund der abgekürzten Wanderroute planen wir um und können eine Freundin der Familie (96 Jahre alt) besuchen, die in Casa Alta in einem besonderen kleinen Ort alleine mit ihrem Hund und Katzen lebt.
Casa Alta ist nicht so einfach zu finden und fast hätte uns ein knuffiger älterer Herr zu Bier und Tapas in sein Haus „abgelenkt“, aber wir kommen an unser Ziel und können am Nachmittag die Gegend erkunden, laufen zum Embalse de La Rambla de Algeciras (https://www.komoot.de/tour/744960397) – eine interessant, eigentümliche Landschaft, die sich in diesen großartigen See öffnet. Wir genießen den Abend mit unserer Gastgeberin, kochen gemeinsam und erzählen viel bzw. hören ihr gespannt zu.



MADRID
Wir können insgesamt vier Tage in Madrid verbringen und genießen das Schlendern durch die Markthallen, Gassen, Parks, Museen und Ausstellungen. Das Viertel mit den ehemaligen Schlachthöfen „Matadero“ hat uns gut gefallen und die Möglichkeit, lange am Ufer des Flusses Manzanera entlangzuspazieren.





